Blaulichttag
Sicherheit: Der Informations- und Aktionstag der überwiegend ehrenamtlich strukturierten Hilfsorganisationen fand am Samstag im Remspark viel Zuspruch der Bevölkerung.
VON HEINO SCHÜTTE
Schwäbisch Gmünd
Am Samstag durften sich die Bürger und Besucher der Stadt Schwäbisch Gmünd im Remspark absolut sicher fühlen. So eine massive Präsenz von Rettern und Ordnungshütern gab es schon lange nicht mehr. Die Arbeitsgemeinschaft der überwiegend ehrenamtlich engagierten Gmünder Hilfsorganisationen hatten mitsamt der Polizei zum „Blaulichttag“ eingeladen. Hierzu hatten sie zwischen Ledergasse, Stadtgarten und Fünfknopfturmbrücke eine Informations- und Mitmach-Meile aufgebaut, die bei der Bevölkerung und auch zufällig vorbei kommenden Ausflüglern auf der Remstal-Radroute viel Aufmerksamkeit fand.
In den vielen Gesprächen kam auch spontane Wertschätzung zu Ausdruck. Denn vor dem Hintergrund von Katastrophen und Krisen empfinden die Bürger die meist freiwilligen Helfer und Retter der Blaulichtorganisationen so wichtig und wertvoll wie schon lange nicht mehr. In Schwäbisch Gmünd wird ein bewährtes Miteinander der Hilfsorganisationen gepflegt. Das brachte in seiner Eröffnungsansprache auch Bürgermeister Christian Baron lobend zum Ausdruck. Er dankte für die zuverlässige Einsatzbereitschaft rund um die Uhr und allen sieben Tagen der Woche. Später unternahm auch Oberbürgermeister Richard Arnold einen Rundgang zu den vielen Stationen, an denen sich die einzelnen Organisationen und Behörden präsentierten.
Premiere in Gmünd hatte mit einem Informationsstand das neue Resilienzzentrum des Ostalbkreises, ein Pilotprojekt fürs ganze Land. Es bündelt alle Kräfte, um besser denn je auf Krisenszenarien vorbereitet zu sein. Vor allem will das Landratsamt mit dieser neuen Koordinations- und Informationszentrale die Mitverantwortung und Widerstandkraft aller Bürgerinnen und Bürger stärken, um besser gegen Katastrophen oder beispielsweise auch gegen Energieengpässe gewappnet zu sein.
So wurden im Prinzip ganz einfache Tipps veranschaulicht, die etwa eine eigenständige Lebensmittelbevorratung für zwei Wochen in jedem Haushalt selbstverständlich machen sollen. Und auch eine simple Taschenlampe und eine batteriebetriebenes Radio sollte dazu gehören.
Würden die Kommunikationsnetze zusammenbrechen, soll es fortan auch ein Netz von Anlauf- und Informationspunkten geben, meist sind es jetzt schon die örtlichen Feuerwehrgerätehäuser.
Kurzum:
Es tut sich viel in Sachen Resilienz, so das noch etwas fremde und neue Wort für Vorsorge und Widerstand. Wer noch mehr Mitverantwortung spürt, der ist natürlich in den einzelnen Hilfsorganisationen als aktives Mitglied willkommen. Auch um diese Mitmach-Werbung ging es beim Blaulichttag. Erfreulich: Meist haben, so ergibt eine Umfrage, die Gmünder Blaulichter gar keine Nachwuchssorgen. Allein die Feuerwehr Schwäbisch Gmünd zählt in all ihren Stadtteilabteilungen aktuell 260 Jungen und Mädchen in den Jugendfeuerwehrgruppen und in ihrer Gmünder Kindertruppe.
Fleißig war beim Blaulichttag auch das Maskottchen, der bekannte Feuerdrache Grisu, unterwegs, um weitere interessierte Buben und Mädchen zum Mitmachen zu bewegen. Natürlich sind, so wird bei allen Hilfsorganisationen versichert, auch ältere, sprich erwachsene Quereinsteiger willkommen.
Beim Rundgang auf der Blaulicht-Meile zeigt sich bei allen Hilfsorganisationen die Jugend sehr aktiv und ideenreich: Der Nachwuchs hatte tolle Stationen vorbereitet, an denen auch schweres Gerät mit Spiel und Spaß vorgestellt wurde, so beispielsweise hydraulische Rettungswerkzeuge beim THW. Die verschiedenen Einsatzfahrzeuge und das Rettungsboot der DLRG waren natürlich die Hingucker. Mitgefiebert wurde bei verschiedenen Spielen und Wettbewerben. Bei DRK und MHD ging es um Auffrischung von Erste-Hilfe-Kenntnissen und Infos über Rettungshunde. Feuerwehr und die Bergwachtjugend boten ein schwindelerregendes, jedoch gut gesichertes Kistenstapeln an. Für musikalische Unterhaltung sorgte an diesem sonnigen Tag der Helfer und Retter die Polizeikapelle Ostalb.
Hilfe im Notfall
Blaulichtorganisationen: Darunter werden hauptsächlich die Rettungsorganisationen wie Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, das Deutsche Rote Kreuz und die Malteser verstanden.