Newsletter - Ausgabe 2
Vorwort
wir freuen uns über die positive Resonanz zu unserem ersten Resilienzzentrum-Newsletter, der im September dieses Jahres erschienen ist.
Mit der aktuellen Ausgabe befassen wir uns unter anderem mit Winterstürmen, Ereignisse, die in den letzten Jahren zu erheblichen Schäden und auch Todesfällen geführt haben. Zudem informieren wir Sie über unsere Projektpartnerin, die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd und unsere Aktionen in diesem Sommer.
Um diesen Newsletter regelmäßig zu erhalten, melden Sie sich gerne bei uns unter diesem Link mit Ihrer E-Mail Adresse an.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Herzliche Grüße
Sabrina Günther und Petra Weber
Infos & Tipps
Stürme sind Wetterphänomene, bei denen der Wind eine Geschwindigkeit von mindestens 74 Kilometer pro Stunde erreicht. Dabei kann es zusätzlich zu starkem Regen, Gewitter oder Hagel kommen.
In der Meteorologie wird die Windstärke mit der Beaufortskala bemessen. Beachten Sie hierbei:
Stärke 9: Sturm (75 – 88 km/h)
Hierbei können Äste von Bäumen brechen und kleinere Schäden an Häusern (z. B. Dachziegel anheben) anrichten.
Stärke 10: Schwerer Sturm (89 – 102 km/h)
Der Wind entwurzelt Bäume, richtet größere Schäden an Häusern an.
Stärke 11: Orkanartiger Sturm (103 – 117 km/h)
Der Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden.
Stärke 12: Orkan (ab 118 km/h)
Schwere Verwüstungen können entstehen.
Für die Übersicht aller Sturmstufen besuchen Sie die Seite des Deutschen Wetterdienstes.
Vielleicht können Sie sich noch an den Orkan „Lothar“ erinnern? Dieser stürmte am 26.12.1999 durch Mittel- und Süddeutschland, mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 270 Stundenkilometern auf dem Hohentwiel bei Singen. Dabei starben mehr als 100 Menschen in Frankreich, Deutschland und in der Schweiz. Der Sturm entwurzelte oder brach tausende Bäume. In einigen Regionen waren die Wälder fast vollständig entwaldet. Dies brachte nicht nur ökologische Schäden, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Forstwirtschaft mit sich. Bäume blockierten Straßen, es kam zu Stromausfällen und die Wiederherstellung der Stromversorgung nahm zum Teil Tage in Anspruch.
Aber nicht nur die extremen Orkane, sondern auch Sturmereignisse mit geringeren Windgeschwindigkeiten können zu Schäden und Gefahren für Leib und Leben werden. Wie Sie sich gut auf die Sturmsaison vorbereiten können, lesen Sie hier.
Bauliche Vorsorgemaßnahmen
Um Ihr Haus oder Ihre Wohnung vor Stürmen zu schützen, gibt es viele Möglichkeiten, die Sie umsetzen können. Diese Schutzmaßnahmen finden Sie auf der Internetseite des Bundeamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) unter Sicherheit am Haus – BBK. Dort finden Sie auch ein interessantes Video zu dem Thema Sicherheit am Haus.
Warnungen
Die Vorwarnzeit vor Winterstürmen ist in der Regel groß genug, so dass man sich auf eine herannahende Front vorbereiten kann. Hilfreich hierfür ist der Wetterbericht oder auch Warn-Apps, wie zum Beispiel die „NINA“ App oder die WarnApp des Deutschen Wetterdienstes „DWD WarnWetter“. Diese und auch einige andere Apps können frühzeitig auf extreme Wetterereignisse hinweisen. So gewinnen Sie Zeit für wichtige Vorsorgemaßnahmen.
Allgemeine Vorsorgemaßnahmen
Sollten Sie noch keine allgemeinen Vorsorgemaßnahmen getroffen haben, können Sie meist jetzt noch versuchen, diese umzusetzen. Bringen Sie sich aber nicht in Gefahr, sondern versuchen Sie frühzeitig vorzusorgen.
Allgemeine Vorsorgemaßnahmen sind:
- Notvorrat anlegen (Lebensmittel- und Getränkevorrat)
- Notgepäck bzw. Notfallrucksack bereithalten
- Vorbereitung auf einen Stromausfall
- Anlage einer Dokumentenmappe
- Aktualisierung der Hausapotheke
Was ist zu tun, wenn vor einem Sturm oder einem Orkan gewarnt wird?
Wenn es irgendwie möglich ist, bleiben Sie zu Hause und verschieben Sie Ihre Termine für die Zeit der Gefahrenlage. Gefahr droht durch herumfliegende Gegenstände oder auch durch herabstürzende Äste und entwurzelte Bäume. Die Gefahren sind häufig nicht vorab zu erkennen, sondern treten plötzlich auf, dass keine Zeit mehr bleibt sich zu schützen. Verfolgen Sie die Wettervorhersagen und halten Sie sich auf dem Laufenden. Zu den Gefahren einer Sturmfront können neben dem extremen Wind auch starker Niederschlag und Gewitter kommen, die weitere Gefahren mit sich bringen.
Wenn möglich, treffen Sie noch folgende Maßnahmen:
- Bringen Sie lose, außenstehende Gegenstände nach innen (z. B. Fahrrad, Mülltonne, Gartenmöbel, Blumentöpfe).
- Parken Sie Ihr Auto in der Garage oder auf Flächen, die entfernt von Häusern und Bäumen sind.
- Schließen Sie Fenster und Türen, sowie Rollläden.
- Denken Sie auch an Ihre Haustiere.
Was ist zu tun, wenn der Sturm da ist?
- Bleiben Sie im Inneren! Im besten Fall suchen Sie einen Raum im Erdgeschoss auf.
- Betreten Sie keine Räume mit großer Deckenspannweite, wie beispielsweise Hallen.
- Entfernen Sie empfindliche elektronische Geräte vom Stromnetz.
Und wenn Sie sich doch im Freien aufhalten und es nicht rechtzeitig geschafft haben, einen Schutzbereich aufzusuchen?
- Suchen Sie schnellstmöglich Schutz in einem Auto oder Gebäude.
- Halten Sie sich nicht in Waldgebieten auf.
- Auf offener Fläche sollten Sie einen großen Abstand zu Strommasten, Bäumen, Türmen oder Überlandleitungen einhalten.
- Beachten Sie die Schutzmaßnahmen bei Gewitter, gerade, wenn Sie keine Möglichkeit haben Schutz in einem Auto oder Gebäude zu finden.
Unsere Verbundpartnerin
Im Rahmen des Bundesförderprogramms Resiliente Regionen ist sie Verbundpartnerin des Resilienzzentrums Ostalbkreis. Mit Frau Prof. Dr. Niederberger werden wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt und unter ihrer Regie Praxisprojekte erarbeitet, die als Vorsorgemaßnahmen entwickelt wurden.
Eine wichtige Studie wurde im vergangenen Jahr in der Gmünder Südstadt durchgeführt. Für diese Photovoice-Studie haben Studierende Personen befragt, die über Fotos ihre Bedarfe und Bedürfnisse zum Thema Notfallvorsorge dargestellt haben. Photovoice hat so den Menschen mit einem Bild eine Stimme gegeben. Auf Grundlage der Forschungsfragen:
- Wie kann ich mich auf einen Notfall/eine Krise vorbereiten?
- Was kann mein Stadtteil gemeinsam machen, um auf eine Krise vorbereitet zu sein?
wurden insgesamt 10 spannende Poster entwickelt, die im nächsten Jahr veröffentlicht werden sollen. Es wurde festgestellt, dass viele Bürgerinnen und Bürger unsicher sind, wenn es darum geht sich auf den Notfall vorzubereiten. Diese Unsicherheiten und Fragen sind Grundlage, um Maßnahmen zu entwickeln und Informationen zu verbreiten, die für die Bürgerinnen und Bürger gewinnbringend sind und ihnen ein Gefühl von Sicherheit liefern.
Im Rahmen des Symposiums „Extremwetter – Neue Dynamiken, multiple Risiken und gesellschaftliche Resilienz“ der SV-Sparkassenversicherung in Stuttgart hat Verena Schmidt von der PH Schwäbisch Gmünd am 24.10.2024 ein Poster der Studie vorgestellt und mit den Teilnehmenden darüber diskutiert. Vielen Dank Verena!
Alle weiteren Infos zur Studie finden Sie hier: Photovoice-Studie
Innovative Projekte
Fünf Studierendengruppen haben mit ihren eigenen Ideen Angebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen zu unterschiedlichen Vorsorgethemen erarbeitet. Eine Übersicht der innovativen Projekte finden Sie hier.
Geplant ist im nächsten Jahr, zwei Projekte in die Praxis umzusetzen. Für das Projekt „Eisbär Finn“ werden noch Sponsoren gesucht, damit jeder Kindergarten im Ostalbkreis eine Kiste mit Buch und Utensilien erhält.
Jahresrückblick
Das Resilienzzentrum hat im Frühsommer und Herbst einige Kommunen im Ostalbkreis bei Veranstaltungen zum Thema Hochwasservorsorge unterstützt. Mit einem Vortrag und Informationsständen wurden die Bürgerinnen und Bürger über Möglichkeiten der Eigenvorsorge aber auch der baulichen Vorsorge sensibilisiert. Unsere Beratungsangebote wurden dankend angenommen und zeigen uns immer wieder, wie wichtig die persönlichen Gespräche sind. Sie finden auf unserer Innenseite unter der Rubrik Infothek die entsprechenden Presseberichte. Für das nächste Jahr sind bereits in zwei weiteren Kommunen Termine geplant. Informationen hierzu finden Sie rechtzeitig in unserer Infothek unter unserer Rubrik „Veranstaltungen“.
Sollten Sie in Ihrer Stadt oder Gemeinde ebenfalls an einer Infoveranstaltung interessiert sein, melden Sie sich gerne unter resilienzzentrum@ostalbkreis.de. Gerne prüfen wir unsere Kapazitäten und Möglichkeiten.
Gemeinsame Freibad-Aktionen mit dem Gesundheitsamt und der AOK
Das Gesundheitsamt hat diesen Sommer mit mehreren Freibadaktionen auf die Notwendigkeit des Schutzes vor intensiver Sonneneinstrahlung und Hitze aufmerksam gemacht. An drei Aktionstagen wurden sie dabei vom Resilienzzentrum Ostalbkreis und der AOK Ostwürttemberg unterstützt.
Unsere Empfehlung
Der Newsletter „Gesunde Ostalb“ wird vom Geschäftsbereich Gesundheit des Landratsamtes Ostalbkreis circa dreimal jährlich versendet. Er informiert über ein breites, aktuelles Themenspektrum im Bereich Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention im Ostalbkreis und richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger wie auch an Fachleute, die im Bereich Gesundheit arbeiten.
Wer sich regelmäßig über neue und aktuelle Entwicklungen, Aktivitäten und Vorhaben im Bereich Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention im Ostalbkreis informieren möchte, kann den Newsletter „Gesunde Ostalb“ mit einer kurzen E-Mail an Katrin Barth (katrin.barth@ostalbkreis.de) kostenlos abonnieren. Der Newsletter wird dann regelmäßig per E-Mail zugesandt.
Last but not least
Auch im kommenden Jahr freuen wir uns, Sie wieder als Leserinnen und Leser unseres Newsletters begrüßen zu dürfen. Der nächste Newsletter erscheint im Februar 2025.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine friedliche und besinnliche Weihnachtszeit voller schöner Momente und Zeit zur Erholung. Möge das neue Jahr Ihnen Gesundheit, Erfolg und viele freudige Augenblicke bringen.
Ihr Team vom Resilienzzentrum Ostalbkreis