Sich in Zeiten von Krisen gut verständigen

16.12.2023 | Veranstaltungen

Das Resilienzzentrum Ostalbkreis stellte sich in Berlin vor. Und erntete großes Interesse.

Wie kann Kommunikation in Krisenzeiten gelingen? Darum ging es bei dem Parlamentarischen Abend, den das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBR} und das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge (DKKV) gemeinsam am 12. Oktober 2023, dem Vorabend des Internationalen Tages der Katastrophenvorbeugung, veranstalteten.

Als Modell für eine gelungene Risikokommunikation stellte die Leiterin des Resilienzzentrums Ostalbkreis, Petra Weber, in dem einzigen Fachvortrag des Abends den Ostalbkreis sowie das Pilotprojekt Resilienzzentrum vor, teilt das Landratsamt mit. „Eine gute Krisenkommunikation kann nur gelingen, wenn man bereits in Friedenszeiten darüber spricht. Risikokommunikation muss vor der Krise stattfinden, um die Chance auf Anpassung noch nutzen zu können“, so Weber, die damit die Notwendigkeit, Vorsorge als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu handhaben, unterstreiche.

BBK Präsidenten Ralph Tiesler wies darauf hin, wie wichtig eine geeignete Risiko- und Krisenkommunikation ist: „Wir müssen die Menschen noch stärker mitnehmen, damit sie sich in Krisen nicht ausgeliefert fühlen, sondern handlungsfähig bleiben.“

Neben der Verleihung des DKKV-Förderpreises und der Vorstellung eines Planspiels hätten intensive Gespräche zwischen den Expertinnen und Experten stattgefunden. Das Interesse an dem in Deutschland einzigen derartigen Resilienzzentrum sei sehr groß gewesen.

Auch wenn erste Ergebnisse aus dem Resilienzzentrum erst am Ende des Förderzeitraums zu erwarten sind, konnte Weber aus den bisherigen Erfahrungen berichten „Das persönliche Gespräch mit den Menschen, zuhören, Beziehungen aufbauen, wegen fehlender Zuständigkeit Gespräche nicht ablehnen und auf Augenhöhe kommunizieren, das sind die Ansätze einer gelungenen Risikokommunikation“, so Weber. Dass der Ostalbkreis eine Vorreiterrolle für das Machen und Handeln einnehme, sei besonders honoriert worden.

Derzeit führt die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd zusammen mit dem Resilienzzentrum eine Photovoice-Studie durch, um die Bedürfnisse der Menschen zum Thema Notfallvorsorge herauszufinden.

Konkret werden zudem in Praxisprojekten Ideen entwickelt, um verschiedenen Bevölkerungsgruppen Angebote zu machen, sich mit Krisen und Notfällen auseinanderzusetzen.

Anfang 2024 erscheint die Internetseite des Resilienzzentrums. Bis dahin gibt es aktuelle Informationen auf der Internetseite des Landratsamts unter www.resilienzzentrum.ostalbkreis.de unter „Aktuelles“.